PIZZA! – war schon immer, ist und wird immer lecker bleiben. In der selbstgemachten Variante sowieso. Lange Zeit stand ich aber mit Hefeteig auf Kriegsfuß. Was vermutlich alleine daran lag, dass ich keine Geduld habe. Somit sind Rezepte in denen Formulierungen vorkommen wie „eine Stunde gehen lassen“ oder „ruhen lassen“ für mich tendenziell Meiderezepte. Das hat sich an dem Tag geändert, an dem ich bei meinem Bruder dessen selbstgemachte Pizza essen durfte. Sein Teigrezept hat sich inzwischen zu einem Familienrezept gemausert. Auch wenn ich es nie so perfekt – auf Stein gebacken im hochspezialisierten Ofen wahlweise, je nach Jahreszeit, im hochgerüsteten Kugelgrill – wie mein Bruder hinbekommen werde, profan aus dem Backofen und ohne genormten Durchmesser ( mein Bruder ist da sehr genau, was Gewicht und Durchmesser anbelangt ; ) schmeckt sie mir genauso gut.
Die Zutaten für meinen rustikalen Vollwertteig (reicht für 3-4 Pizzen)
- 300 gr Mehl (405 oder spezielles Pizza-Mehl)
- 200 gr Vollkornmehl (Dinkel- oder Weizenvollkorn)
- 3 El Olivenöl
- 2 Tl Salz
- 350 ml Wasser
- ca. 7 gr frische Hefe (1/6 vom Würfel)
- Hartweizengrieß ( ! )
( ! ) Für die Handarbeit, das letzte Kneten und Verteilen des Teiges auf dem Backblech, eignet sich Hartweizengrieß. Im Gegensatz zum „normalen“ Mehl macht Hartweizengrieß den Teig nicht trocken.
Schritt 1
Mehl und 2 Tl Salz (gestrichene Tl) miteinander vermengen.
Schritt 2
Ich erwärme das Wasser 1/2 Min in der Microwelle und löse dann 1/6 Würfel frische Hefe in dem Wasser auf. Die Hefewassermischung gebe ich zum Mehl. Es folgen ca. 3 El Olivenöl.
Schritt 3
Mehl, Salz, Hefewasser und Olivenöl ca. 10 Minuten kneten. Wenn der Teig schön glatt und homogen ist kann er 1/2 Std. abgedeckt am eine warmen Ort zum Gehen abgestellt werden.
Schritt 4
Den Teig in Portionen teilen. Ich teile den Teig für gewöhnlich in zwei Portionen. Jeweils für ein großes Backblech (2 Personen). Wenn man drei einzelne Pizzen machen möchte, dann in drei Teile teilen. Vier Portionen funktioniert auch. Das Ausrollen/Verteilen des Teiges fällt dann halt recht dünn aus, funktioniert aber auch bei einer „Pizzanormgröße“ von 27 Durchmesser.

Schritt 5
Eine Schüssel (ich verwende eine Plastikdose mit Deckel) mit Olivenöl einpinseln und in je eine Schüssel, je eine Portion Teig legen. Die Schüssel sollte mindestens die doppelt Größe des Teigklumpens haben (der Teig verdoppelt sich einmal, wenn alles richtig klappt ; )
Schritt 6
Den Teig im obersten Fach des Kühlschranks (hier ist es meist am „Wärmsten“) abstellen und einfach vergessen. Idealerweise über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag (der Teig hält sich auch mehrere Tage im Kühlschrank) erst backen. Als ich das erste Mal davon hörte, ich soll einen Hefeteig im Kühlschrank abstellen, hielt ich das für einen Scherz. Tatsächlich und zu meiner Überraschung, geht der Hefeteig auch im Kühlschrank und verdoppelt sich über Nacht.
Schritt 7
Den Backofen auf höchste Hitze vorheizen. Bei mir ist das Maximum 275 Grad. Die belegte Pizza reinschieben und etwa 5 bis 10 Minuten backen. Wenn der Käse Blasen wirft, die Oberfläche ein wenig brutzelt, ist die Pizza fertig. Der Teig ist schön fest und knusprig (sofern nicht zuviel wässernder und fettender Belag obendrauf ist).



Du bist ein wirlich toleranter Vegetarier, vielen Dank. Das meine ich ernst. LG
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