Vor 3 Wochen etwa, schlenderte ich mal wieder im Dunkeln, mit Taschenlampe, durch den Garten: Mal schauen wer alles nachtaktiv unterwegst ist. Für gewöhnlich sehe ich den Frosch, der erst nach Einbruch der Dunkelheit unter der Teichterrasse hervorkriecht, um die Nacht im Wasser zu verbringen. Zwei bis drei erwachsene Igel, auf der Suche nach allem was krabbelt oder kriecht, und das Pech hat, die Nase des Igels zu kreuzen.

Es gibt noch eine Schleiereule, die regelmäßig nachts baden kommt, die aber so leise, fast unsichtbar ist, dass ich sie nie wirklich selbst gesehen habe. Einzig die Bilder der Nachtkamera erzählen von ihren regelmäßigen und ausgedehnten Besuchen im Garten. Ein Marder läuft hin und wieder vor die Linse der Wildtierkamera, ein paar Katzen, sogar ein Zwergkanichen war schon zu sehen. Vermutlich das ausgebüchste Kuscheltier von den Nachbarn, zwei Häuser weiter.

An jenem Abend stolperte ich über die Igel Minis. Drei habe ich zählen können. Im ersten Moment war das ein echter Glücksmoment. Da hat es tatsächlich eine Igelmama geschafft, in unserem Garten, ihren Nachwuchs zur Welt zu bringen und trotz Dürre am Leben zu erhalten. Klar, zig Blumenuntersetzter die ich immer wieder mit Wasser nachgefüllt habe und ein großer Naturteich helfen schon sehr, wenn kein Nass von oben kommt. Auch meine regelmäßige Zufütterung mit Katzenfutter kam wohl recht gelegen. Alles in allem zeigt es mir aber, dass meine Bemühungen den Garten naturnah zu gestalten, so dass sowohl Mensch als auch Tier Freude haben, erfolgreich sind und ich laienhaft ein bisschen was richtig mache ; )

Der Glücksmoment hielt aber nur einen Moment an. Schon fast Oktober und die Minis wiegen erst 230 gr. WHAAAAAAT? So wenig! Bei der Kälte, die inzwischen nachts herrscht. Da ich aber nicht panisch direkt eine Igelpflegestation im Haus eröffnen will und auch glaube, dass die Jungs und Mädels mit Unterstützung die Wintersache draußen geregelt bekommen, zumindest wenn sie noch ein, besser zwei Monate Zeit haben, bevor Dauerfrost einsetzt, habe ich mich für eine Erweiterung unseres „Igeldorfs“ entschieden. Zwei Igelhütten stehen schon im Garten. Weitere zwei Igelhütten müssen her. Kaufen ist teuer und meist auch qualitativ nicht allzu gut. Der Mann und ich sind handwerklich begabt und als Team bekommen wir das ganz gut hin ; ) Aber, wie das so ist, es kommt jenes dazwischen, dieses muss erledigt werden. Igelhausbau auf ungewiss verschoben. Klappt ja irgendwie auch so.
Zwei Wochen später gab es dann keine Ausrede mehr. Eine Kontrolle der drei Minis ergab: Zwei Minis haben gut 200 gr zugelegt. Der dritte Mini aber wog gerade mal 320 gr. Seine Brust war fühlbar knochig und wegen der Differenz zu den Geschwistern und weil er zudem auch leicht lethargisch wirkte, habe ich ihn für ein paar Tage (die ersten 1° Nächte wenigstens) reingeholt und ordentlich zugefüttert. Jetzt sind die Nächte wieder etwas wärmer, das Igelchen ist munter und mächtig energiegeladen. Er soll mit seinen jetzt 460 gr wieder nach draußen. Allerdings nicht ohne eine eigene Hütte.
Die dritte Hütte haben wir dann auch tatsächlich in nur zwei Stunden fertiggestellt. Übung macht halt irgendwann nicht nur den Meister, sondern auch Geschwindigkeit.











Eine Antwort zu “Igel 🦔 🦔 🦔 beim Überwintern unterstützen – Umweltaktivist in ein paar Schritten”
Sehr guter Aktivismus, fast geräuschlos, ohne Gewalt, aber sehr effektiv.
Lydia, Du bist einfach spitze. 🙂
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